Norwegen / Oslo / 24.08.2023

Norwegen / Oslo / 24.08.2023

Seljord begrüßt uns des Morgens mit strahlendem Sonnenschein. Eigentlich zu schön um die Zeit im Auto zu verbrigen. Nichtsdestotrotz müssen wir weiter, denn heute müssen wir das Mietauto zurückgeben.

Nach einem ausgezeichneten Frühstück (ich glaube das war das umfangreichste Buffet seit Reisebeginn) verabschieden wir uns von dem überaus freundlichen Personla und machen uns auf den Weg nach Oslo.

Die Fahrt selbst verlieft vergleichsweise ereignislos. Ein paar kurze Fotostopps und ein Ladestopp und schon waren wir da.

Dann begann die Odyssee mit der Suche nach einer Ladestation. Es benötigte über 1 Stunde und 5 auf der Karte gefundenen Ladepunkte bevor wir wirklich laden konnten. 1 Station war nur zu Fuß erreichbar! 1 nur für Taxis, 2 waren einfach nicht zu finden…. So einfach das ausserhalb der Stadt war, so kompliziert ist es in Oslo selbt.

Nachdem wir wieder im Verdandi Hotel eingecheckt haben, spazieren wir erneut zum Hafen und durch Akerbygge. Dort kehren wir auch für das Abendessen ins Lektern ein. Die Shrimps waren hervorragend, jedoch die Musik zu laut (gut das hätte man auch schon beim hinsetzen erahnen können) und dass ich für Fish&Chips einen Convenience Fisch und Tubensauce bekomme habe ich mir eigentlich am Hafen nicht erwartet. Für dieses Restaurant gibt es trotz der Lage keine Empfehlung.

Ein kurzer Exkurs zum Thema Elektro-Auto:

Grundsätzlich sind diese mittlerweile in der Marktreife angekommen. Die Ladeinfrastruktur ist zumindestens hier recht gut ausgebaut. Was ich nicht verstehe ist das Thema App und Registrieren fürs Laden. Warum kann man nicht einfach an jede Ladesäule ein Kreditkarten Terminal schrauben und ich zahle das was ich verbrauche einfach direkt wie beim Tanken an einer herkömmlichen Tankstelle? Ich brauche ja auch keine Shell App um an einer beliebigen Shell Tankstelle Diesel oder Benzin zu tanken. Die Ladepunkte sollten imho auch deutlich markiert sein, ähnlich wie eine Tankstelle mit Preisangabe und fertig.

Was sehr praktisch ist: Der Tempomat kümmert sich auch beim bergab fahren um die Geschwindigkeit und rekuperiert entsprechend. Das verhindert auch bei längeren Strecken ins Tal heißlaufende Bremsen.

Im speziellen zum VW ID.3:

VW hat sicher mal sehr gute Autos gebaut. Nachdem sich diese aber äußerlich und im Innenleben immer mehr ähneln ist eines der wesentlichsten Dinge heute ein gute intuitive Steuerung die den Fahrer unterstützt ohne zu bevormunden und keinen zusätzlichen Stress in kritischen Situationen erzeugt.

Da hat VW im ID.3 vollkommen versagt!

Das Navi ist ungenau und langsam. Erkannte Verkehrszeichen werden übereinander gelegt. Soll ich stehen bleiben und durchblättern oder was? Angezeigte Rastplätze oder Ladestellen verschwinden einfach vom Navi wenn man in die Nähe kommt. Das automatische Zoomverhalten des Navis ist inkonsistent und nicht hilfreich.

Das User Interface ist absolut nicht intuitiv sondern offensichtlich von einem italierischen Desinger entwickelt worden. Ich hab mal keinen Tages-km-Zähler gefunden. Lt. Aussage des Fahrzeugs muss man die Zündung (!) ein- oder ausschalten. Der Kurvenassisten ist selbst für ein 97-jährigen Fahrer mit seiner herzkranken, schreckhaften Mutter am Beifahrersitz zu vorsichtig eingestellt.

Der Assistent der Fahrzeuge erkennen soll kann sich bei einem LKW nicht entscheiden ober es ein LKW ist oder doch ein Motorrad. Nachdem hinter einem abbiegenden Fahrzeug gebremst wurde benötigt er 3-4 sec. bis das Auto wieder beschleunigt. Das ist in dieser Situation irre lange. Vlt sollten man den Programmierern auch mal erklären, dass man erst nach dem engsten Punkt einer Kurve wieder beschleunigt und vor der Kurve bremst und in darinnen.

Warum wird mir eigentlich bei 20 °C Aussentemperatur permanent die Symbole für die Sitzheizung angezeigt? Und warum dann inkonsequenter Weise nicht auch die Lenkradheizung? Warum wird mir zwar angezeigt, dass ich Umluft eingeschaltet habe (sinnvoll!) aber nicht dass der Radio auf Mute steht?

Offensichtich hat igerndewer befunden eine Art Touch Bedienung am Lankrad wäre super… Ich kann also von der Mitte nach unten streichen um den Tempomat 10 km langsamer zu stellen. Um 10km schneller zu werden muss ich aber nicht von der Mitte nach oben sondern von unten zur Mitte streichen. Wer zur Hölle denkt sich so einen Mist aus?

Weiters Bonmont: Der Funkschlüssel sperrt das Auto zwar auf wenn man in die Nähe kommt, aber nicht zu wenn man sich entfernt (also näher als 40 m bleibt. weiter hab ich nicht probiert…). Was soll der Mist? Man geht am Parkplatz ca 3 m am Auto vorbei > offen und muss dann mit vollen Händen einen Schlüssel suchen um wieder zu zusperren?

Hallo Desinger: Lasst euch mal eine vernünfige Sache einfallen um das Ladekabel im Kofferraum ordentlich unterzubringen. Eine faltbare Tasche? Aufrollen wo früher mal ein Tank war? Irgendwas. Das Kabel nur lose herumliegen zu lassen ist für die Fahrzeugpreise echt zu wenig.

Erkenntnisse des Tages:

  • Elektroauto ja, VW ID.3 nein
  • Ladepunkte in Oslo muss man erst mal finden …
  • Der Verkehr in und rund um Oslo ist nicht anders als in anderen Großstädten
  • In Oslo regnet es meistens morgens, aber es wird unter Tags besser

Für die Statistik:

  • 161 km nach Oslo plus 28 km für die Fahrt zur Ladestation und zurück zu Avis
  • ca 11.000 Schritte –> ca. 8 km
  • gesamte Fahrstrecke mit dem PKW: 2.340km in 39,9 Stunden –> ca 58 km/h im Durchschnitt
  • für 347 kWh “Spritverbrauch” haben wir 2.339 NOK bezahlt (ca. 210 EUR) und somit 6,74 NOK/kWh
  • Die reine Ladezeit war 8,50 Std
  • Mit einem Bezin-PKW mit 6 l/100km und 22 NOK/l hätte das Tanken alleine schon 3.090 NOK ausgemacht und das Fahrzeug selbst sowie die Maut und Fähren hätten deutlich mehr gekostet.

Leave a Reply